Herzlich willkommen an der Technischen Hochschule Deggendorf! Einer Hochschule mit grenzenlosen Möglichkeiten, an der Studierende und Mitarbeitende studieren, forschen, lehren und mutig Innovationen und Entwicklungen voran treiben. Entdecken Sie die THD - innovativ & lebendig.
Exakt 581 internationale Studierende aus 58 Ländern haben sich zum Start ins Wintersemester in Pfarrkirchen am European Campus Rottal-Inn (ECRI) der Technischen Hochschule Deggendorf (THD) eingeschrieben. Das sind 16 mehr als im Vorjahr, was auf stabilem Niveau für ein kleines Wachstum sorgt. Gebündelte Informationen erhielt der akademische Nachwuchs beim Erstsemestertag. Die Stadt hieß mit einer Brotzeit willkommen.
Im Oktober fällt in der Rottaler Kreisstadt der Startschuss für sieben der insgesamt zehn angebotenen ECRI-Studiengänge. An der Spitze der Beliebtheit dieses Mal: Master International Tourism Management sowie Bachelor Health Informatics (jeweils 110). Es folgen mit je 81 „Erstis”: Master Global Public Health, Master Digital Health, Bachelor Industrial Engineering und Bachelor Energy Systems Engineering, abschließend Bachelor Building Products and Processes (37). Insgesamt sind derzeit gut 1500 Studierende aus knapp 100 Ländern am englischsprachigen ECRI eingeschrieben.
Willkommensbotschaften
Beim Empfang der „Erstis“ sagte THD-Präsident Prof. Waldemar Berg in einer Videobotschaft: „Bei uns gehen Fortschritt und Nachhaltigkeit Hand in Hand. Wir sind dazu da, euch auf diesem Weg zu unterstützen.“ Vor Ort am Campus sowie online versprach Dekan Prof. Dr. Christian Steckenbauer: „Wir helfen zusammen, damit ihr als Experten ein Teil der Erfolgsgeschichte der größten THD-Fakultät werdet.“ Zugleich warb er „für kritisches Denken“ als akademische Tugend. Man solle nicht jeder Meinung blind vertrauen. Studiendekanin Prof. Dr. Sabine Dittrich verwies „auf das großartige Angebot und die fantastischen Dozenten am European Campus“. Prodekan Prof. Dr. Sascha Kreiskott bezeichnete die angestrebten wissenschaftlichen Abschlüsse als „Eintrittskarte für interessante Reisen“. Zugleich riet er den neuen Studierenden dazu, „nicht zu viel auf einmal zu wollen“.
Der Reihe nach stellten sich Repräsentanten aller wichtigen Anlaufstationen inklusive Mentoren vor – vom International Office über die Counselling-Beratung bis zum Studierendenwerk und dem RESP-Studierendenverein. Darüber hinaus warb Prof. Dr. Michelle Cummings-Koether für den kostenfreien Erwerb ihres Zertifikats zur interkulturellen Kompetenz. Des Weiteren nahmen die einzelnen Studiengangsleiter ihre „Erstis“ unter die Fittiche.
Auf der folgenden Info-Messe vor und im SILC-Laborgebäude warb das Green Office mit einem Glücksrad für seine Arbeit oder die Bibliothek für ihr breites Angebot mit 9000 gedruckten Büchern sowie Zugriff auf 150000 E-Books. Elias Stahl von der Sparkasse erklärte den internationalen Neuankömmlingen die nötigen Bankgeschäfte.
Stadt lädt ein
Mittags spendierte die Stadt bei strahlendem Sonnenschein eine weiß-blaue Willkommensbrotzeit, wahlweise Leberkäse oder Gemüseschnitzel. Bei der umlagerten Ausgabe krempelte Bürgermeister Wolfgang Beißmann die Ärmel hoch. Zuvor wünschte der Rathauschef „viel Erfolg beim Studieren im Herzen Bayerns“. Zum weiteren Kennenlernen organisierte das International Office eine Schnitzeljagd über den European Campus und in die Stadt. Blick nach vorne: Im Oktober startete nicht nur das neue Semester, sondern auch die Bewerbungszeit fürs kommende Sommersemester.
Übrigens: Eine Reihe von Studierenden sucht noch geeigneten Wohnraum. Rottaler, die eine Wohnung oder ein Zimmer vermieten wollen, wenden sich beim International Office an daniela.schwertlinger@th-deg.de. Studierende auf der Suche nach Wohnraum erhalten nützliche Infos unter accommodation-dit@th-deg.de.
Auf enormes Interesse stieß der Niederbayerische Wertetag, eine Lehrkräftefortbildung, die am 25. September an der Technischen Hochschule Deggendorf (THD) stattfand. Über 80 Lehrkräfte aller Schularten aus ganz Niederbayern reisten für die eintägige Veranstaltung nach Deggendorf, es wären gerne noch mehr gekommen. In angeregten Diskussionen, Workshops und Vorträgen setzten sie sich mit Themen wie einer demokratischen Streitkultur, der Nutzung der Medien, Herausforderungen und Chancen von KI und dem Umgang mit Fake News auseinander.
Appell zum Streit – aber gesund
Nach einer Begrüßung durch die Organisatorin Maria Erhardt vom Staatlichen Beruflichen Schulzentrum in Kelheim stellten Eva Kastenmaier vom Student Recruitment und Tanja Zellner vom MINT-Team der THD die vielfältigen Angebote der Hochschule für Schülerinnen und Schüler, Lehrkräfte und Schulen vor. Anschließend zog der Impulsvortrag von Dr. phil. Christian Boeser alle Anwesenden in den Bann. Mit „Streitet Euch! Über den demokratischen Umgang mit Fake News, Populismus und Stammtischparolen“ lieferte der Leiter des Netzwerks politische Bildung Bayern den passenden Einstieg in den Tag. Eine gesunde Streitkultur kann ein Weg aus Teufelskreisen und aus der Radikalisierung sein, so der Wissenschaftler von der Universität Augsburg.
Zwischen digitalem Dauerstress und vermeintlichen Wahrheiten
Anschließend verteilten sich die Anwesenden in Workshops, in denen sie sich mit Themen wie „Fakt oder Fake? – Desinformation auf Social Media erkennen und thematisieren“, „KI zwischen Fakt und Fiktion – Wie wir Wahrheit in Zeiten von Algorithmen vermitteln“, „Ist Wahrheit eine Frage der Perspektive?“ und demokratischer Streitkultur in der Schule auseinandersetzten. Einen sehr gut besuchten Workshop bot Prof. Dr. Tobias Nickel, Diplom-Psychologe an der Fakultät für Angewandte Wirtschaftswissenschaften der THD an. Er beleuchtete das Thema „Wirklichkeit unter Druck: Jugendliche zwischen Fake News, KI und digitalem Dauerstress“. Die Gefahren seien immens, so der Psychologe, intensive Reize würden das Gehirn ständig konfrontieren, den Dopaminspiegel erhöhen, was am Ende sogar eine handfeste Abhängigkeit zur Folge haben könne. Fake News und Desinformation, KI-generierte Inhalte und unsere Wahrnehmung von Realität, all das seien große Herausforderungen, mit denen unsere Gesellschaft und unsere Schülerinnen und Schüler konfrontiert würden. Nickel appellierte eindringlich für eine kritische Haltung und zeigte Strategien für den Umgang mit Medien auf.
Wertebotschafterinnen aus Passau
Einen besonderen Eindruck hinterließen Schülerinnen des Gymnasium Leopoldinum in Passau, die sich dort als Wertebotschafterinnen engagieren. Sie stellten sich und ihre Arbeit vor und konnten von ihren positiven Erfahrungen berichten. Seit dem Schuljahr 2018/19 werden im Rahmen der Initiative „Werte machen Schule“ in Bayern Wertebotschafterinnen und Wertebotschaftern ausgebildet, die an ihren Schulen entsprechende Maßnahmen aktiv mitgestalten.
Fortsetzung folgt
Alle Anwesenden zeigten sich begeistert von der Organisation des Niederbayerischen Wertetages von Seiten der THD. Einer Neuauflage der Veranstaltung 2026 in Deggendorf zeigten sich die Verantwortlichen sehr aufgeschlossen gegenüber. Organisiert und vorbereitet wurde der Wertetag vom Regionalteam der Wertemultiplikatoren Niederbayern in Kooperation mit der TH Deggendorf. Hauptveranstalter war die Konferenz der Schulaufsicht in Niederbayern.
Wie die Architektur von unseren Vorfahren lernen kann. Auch damit beschäftigt sich der European Campus-Rottal-Inn (ECRI) der Technischen Hochschule Deggendorf (THD). Forschungsergebnisse, die das Freilichtmuseum Massing zeigte, präsentiert jetzt das Fränkische Freilandmuseum in Bad Windsheim in erweiterter Form. Druckfrisch erschien dazu die erweiterte Ausgabe des Begleitbuchs. Es trägt den Titel: „Traditionelles und klimaangepasstes Bauen mit regionalen Materialien auf vier Kontinenten.“
Beheimatet ist das Projekt im Master-Studiengang „Healthy and Subtainable Buildings“ (gesunde und nachhaltige Gebäude). Leiter Prof. Dr.-Ing. Michael Laar: „Über viele Jahrhunderte haben sich Menschen in aller Welt mit lokalen Baumaterialien ans Klima angepasst. Dadurch entstand eine nachhaltige, regional einzigartige Architektur.“ Die analysierten Beispiele reichen von Hallenhäusern in Norddeutschland über tropische Lehmbauten in Brasilien bis zu Stelzenhäusern im Wasser in Myanmar. Die global umspannende Auswahl traditioneller Bauweisen nahm je ein Studierender unter die Lupe.
Ob beim passiven Kühlen oder dem natürlichen Lüften: Weltweit passen sich Menschen laut Prof. Laar mit den vorhandenen Ressourcen den gegebenen Umständen an, um akzeptabel zu wohnen. „Kulturen, die nichts voneinander wissen, beschreiten beim Häuserbau ähnliche Wege“, stellt der Forscher fest. Seinem Team ging es darum, durchs Vergleichen zu lernen. Zu den Aufgaben der Studierenden zählte zudem, eine Ökobilanz der untersuchten Gebäude zu erstellen. Dazu hält Prof. Laar fest: „Werden historische Materialien durch moderne ersetzt wie etwa Holz durch Beton, geht der CO2-Abdruck durch Decke.“ Nachhaltigkeit sieht ihm zufolge anders aus.
Die Präsentation der ersten Ergebnisse erfolgte vor drei Jahren im Glashaus in Pfarrkirchen und im darauffolgenden Jahr im Freilichtmuseum Massing. Fast um das doppelte auf rund 50 Beispiele erweitert, läuft derzeit eine Neuauflage im Fränkischen Freilandmuseum in Bad Windsheim. Dekan Prof. Dr. Christian Steckenbauer bezeichnet die Ausstellung als „einen Höhepunkt der bisherigen Arbeit am European Campus“. Thema und Inhalt repräsentierten ihm zufolge genau das, wofür der ECRI steht: Nachhaltigkeit und Lebensqualität. Die kürzlich eröffnete Ausstellung im Fränkischen Freilandmuseum läuft bis 14. Dezember.
Passend dazu ist ab sofort das aktualisierte Begleitbuch zu beziehen über den Online-Shop: kaufladen.freilandmuseum.de/neuerscheinungen. Die Erstauflage des vom Fränkischen Freilandmuseum und dem European Campus Rottal-Inn herausgegebenen 268 Seiten starken Werks beträgt 200 Exemplare. Zu guter Letzt freut sich Prof. Laar darüber: „Von der ursprünglichen Gruppe der Studierenden sind die meisten inzwischen graduiert und arbeiten in Deutschland als Architekten und Ingenieure im Bereich des nachhaltigen und gesunden Bauens.“